Sauerstoff ist Leben
Im ersten Weltkrieg wurden mangels ausreichend wirksamer Medikamente infizierte Wunden mit Ozon-Sauerstoff-Gemischen behandelt um sich die desinfizierende und keimtötende Wirkung des Gases zu Nutze zu machen. Diese Anwendungsmöglichkeit wurde aus dem technologischen Einsatz von Sauerstoff und Ozon, wie er zum Beispiel in der Trinkwasseraufbereitung bereits durchgeführt wurde, abgeleitet. Bei der Anwendung an den verwundeten Soldaten beobachtete man, dass ozonisierter Sauerstoff außer einer desinfizierenden Wirkung eine Verbesserung der Durchblutung und eine Förderung der Wundheilung bewirkte. Später wurden zusätzlich zur lokalen Wundbehandlung weitere Anwendungsbereiche im klinischen Alltag entwickelt. Dazu gehört die Einspritzung von ozonisiertem Sauerstoff in das Unterhautfettgewebe und in Gelenke, die Behandlung des Patientenblutes als kleine oder große Eigenblutbehandlung sowie die Insufflation in den Enddarm. Die aus der Erfahrungsmedizin und aus der Not des ersten Weltkrieges entwickelte Therapie mit ozonisiertem Sauerstoff hat im Laufe der Jahrzehnte immer wieder die Gemüter bewegt. Die einen hat sie begeistert, weil sie im täglichen Alltag die heilungsfördernde Wirkung bei verschiedensten Erkrankungen erleben konnten, die anderen hat sie zum Widerspruch angeregt, da sie die „theoretische Grundlage der Wirksamkeit“ nicht verstanden.
Bemerkenswert ist es dabei, dass – wie so oft in der Naturheilkunde – die Kritiker meist selbst keine eigene Erfahrung mit den von ihnen kritisierten Methoden haben.